Die Autonomie des Rituals

Eine transkulturelle Perspektive

Warum machen Menschen Rituale? Weil sie wirken. Als sozialer Kitt oder zur Festigung sozialer Beziehungen. Weil es Spaß macht oder weil es den Göttern gefällt. Vor allem aber, weil sie eine Inszenierung von Beständigkeit sind. Indem der Mensch sich Ritualen unterwirft, bezieht er sich auf ihre Eigengesetzlichkeit. Und auf den (meist uneingestandenen) Sinn, Zeitlosigkeit zu inszenieren, um der Kontingenz des Lebens zu entgehen. In Ritualen kann man alle Motive verbergen, wenn man sich nur an die Regeln hält. Das Ritual zeigt auch hier seine Autonomie, die Anpassung bis hin zu Unterwerfung verlangt. Trotz aller Dynamik geht es im Ritual also um Bewahrung. Im Guten wie im Schlechten.

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1. Auflage
120 Seiten
Leinen mit Schutzumschlag
Heidelberger Akademische Bibliothek
ISBN 978-3-520-90012-8

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